ZAHNARZTPRAXIS
ERIK FREIDINGER
Die gesündeste Zahnfüllung ist gar keine. Deshalb sollten Sie Ihre Zähne pflegen, damit sie gesund bleiben. Ist das Loch aber schon da, sollte Ihr Zahn möglichst schnell behandelt werden.
Als Füllsubstanz dienen
Für welches Material Sie sich entscheiden sollten, hängt von vielen Faktoren ab: vom Zustand Ihres Zahnes, Ihrer allgemeinen Gesundheit, Ihren Ästhetischen Ansprüchen und vom gewünschten Zeit- und Kostenaufwand.
Zahnärzte füllen seit etwa 150 Jahren Löcher mit Amalgam. Mittlerweile ist das Gemisch aus Silber und Quecksilber allerdings heftig in Verruf geraten: Das giftige Quecksilber kann sich aus den Füllungen lösen. Zu Anfang etwas mehr, später weniger. Winzige Spuren des Gifts werden jedoch immer freigesetzt. Je mehr Amalgam Sie im Mund haben, desto mehr Quecksilber sammelt sich in Ihrem Körper an - vor allem in der Niere.
Ob Amalgam tatsächlich Ihrer Gesundheit schadet, ist bislang nicht eindeutig bewiesen. Dennoch verzichten viele lieber auf das graue Gemisch, auch weil es im Mund nicht schön aussieht. Amalgam-Füllungen halten relativ lange, durchschnittlich acht bis zehn Jahre.
Amalgam stopft der Zahnarzt in ein Zahnloch hinein. Gold und Keramik lassen sich so nicht verarbeiten. Sie müssen von einem Labor nach der Form des Zahnlochs geformt werden: Keramik wird gefräst, Gold gegossen. Dieses Stück - das so genannte Inlay - setzten wir dan ein. Damit es fest sitzt, fixieren wir es mit einem Spezialkleber oder mit Zement.
Voraussetzung für diese Behandlung: Die Zahnwände um das Loch herum müssen dick genug sein. Denn die starken Kräfte, die später beim Kauen auftreten, lassen den Zahn sonst bersten. Während Porzellan kaum vom Zahn zu unterscheiden ist, fällt Gold im Mund auf. Der Nachteil beider Füllungen: Sie sind teuer - hauptsächlich wegen der zusätzlichen Laborkosten, beim Gold fallen die Materialkosten auch noch ins Gewicht. Füllungen mit Gold halten sehr lange: gut zehn bis 15 Jahre, manchmal noch länger. Gold ist zudem sehr verträglich.
Haben Ihre vorderen Zähne ein Loch, kommen Amalgam und Gold nicht in Frage: Das sähe merkwürdig aus. Wir benutzen daher meist Kunststoff. Eine besondere Mischung sind die so genannten Komposite: ein zahnfarbenes Gemisch aus Kunststoff, Glas- und Quarzteilchen. Zunächst ist die Substanz weich und kann gut in das Zahnloch gefüllt werden. Durch eine UV-Lampe mit kurzwelligem Licht härten wir den Kunststoff